In meinem SEO-Alltag benutze ich primär Xovi, sowohl für eigene Web-Projekte als auch für Kunden. Diese Software stellt zwar mir notwendige Funktionen bereit, durch schlechte Performance und/oder Fehler hinterlässt dieses Tool für mich jedoch mittlerweile keinen guten Eindruck mehr bei mir. Zeit also, sich auch einmal bei der Konkurrenz umzuschauen.
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Die Software zur Analyse, Monitoring und Optimierung digitaler Inhalte.
Drei Module und ein Wortspiel
Ryte? Zugegebenermaßen geht mir der neue Namen des ehemaligen Tools Onpage.org nicht ganz so leicht über die Lippen. Mein Test mit dem alten System OnPage.org liegt zudem schon in weiter Ferne, sodass mir ein direkter Vergleich leider nicht möglich ist. Gleichzeitig hilft auch die Website kaum, einen guten Überblick über die Funktionen jenes Werkzeugs zu erhalten. Hier versucht man eher mit Buzzwords und – mehr oder weniger kreativen – Wortspielen zu punkten. Ryte* sei hier schließlich „The Ryte way to your digital success“, den man mit einem kostenlosen Account testen kann.
Im Grunde umfasst die Software hinter jenem Wortspiel drei verschiedene Module: Website Success, Search Success und Content Success. Diese lassen sich mit zuvor eingepflegten Websites nutzen. Die Ergebnisse bzw. Daten dieser Module werden dabei auf dem Projekt-Dashboard übersichtlich dargestellt. Die genauen Funktionen jener sollen im Folgenden näher angeschaut werden. Als Projekt habe ich in Ryte einer meiner kleineren und eher weniger gepflegten Nischenseiten angelegt, bei der ich mir wichtige Handlungsempfehlungen erhoffe und auch erwarte. In eigenst definierten Abständen analysiert Ryte dabei wichtige Kennzahlen und wertet meine Seite aus.
Website Success: Onpage-Analyse
Was bei Ryte unter diesem en zu finden ist, versteckt sich bei anderen Tools höchstwahrscheinlich hinter dem Namen „Onpage-Analyse“. Hier untersucht das Tool nämlich die angelegten Projekte auf wichtige Eigenschaften, die im Rahmen einer Onpage-Optimierung wichtig sind. Die dabei erkannten Fehler werden übersichtlich dargestellt und sogar nach ihrer Priorität bewertet. So lassen sich gefundene Probleme schnell und strukturiert abarbeiten, um seiner Website so zu mehr Erfolg zu verhelfen.
Wer jedoch ins Detail gehen möchte, kann sich sämtliche Analyse-Daten auch noch genauer anschauen. Im Vergleich zur Konkurrenz empfinde ich die dabei gesammelten Daten nicht nur als übersichtlicher dargestellt, sondern teilweise auch noch als wesentlich detaillierter. Auch die Performance fällt mir beispielsweise im Vergleich zu Xovi positiv auf. Die Möglichkeit, gesammelte und analysierte Daten zu exportieren, kann für echte SEO-Experten zudem sehr nützlich sein.
Search Success: Search Console aufbereitet
Hat man sich im vorherigen Modul eher ausschließlich um Onpage-Faktoren gekümmert, geht es in diesem Modul um Daten von Google selbst. Die Verknüpfung von Ryte mit der eigenen Search Console ist dabei auch für dieses Modul nahezu unentbehrlich. Hat man dies jedoch getätigt, lässt sich das Modul Search Success bei vorhandenen Daten nutzen. Hier dürfte sich dann bei einigen Nutzern aber leider Ernüchterung breit machen.
Im Grunde handelt es sich bei diesem Modul mehr oder weniger um eine grafische und tabellarische Aufbereitung der in der Search Console bereits befindlichen Daten. Da das Werkzeug aus dem Hause Google mein täglicher Begleiter im Rahmen der Suchmaschinenoptimierung ist, sind mir diese Daten also durchaus bereits bekannt. Durch eine übersichtlichere Darstellung und erweiterte Funktionen zur Analyse und Auswertung der Daten schafft man hier auch durchaus einen Mehrwert, doch so wirklich überzeugen kann man mich hier leider nicht. Da hilft auch die zusätzliche Funktion der Ranking-Überwachung, mit der sich eigene Platzierungen und die der Konkurrenz überwachen lassen, nicht.
Content Success: Tool zur Content-Erstellung
Natürlich darf auch der aus meiner Sicht absolut wichtigste Rankingfaktor bei Ryte keineswegs vergessen werden – der Inhalt. Diesem Thema widmet der Tool-Anbieter aus München ein ganzes Modul. Dieses soll laut Anbieter ermöglichen, die eigenen Inhalte zu überwachen, zu analysieren und zu optimieren.
Bei einem ersten Klick auf dieses Modul ist hier aber jedoch noch wenig zu sehen. Erst nach Eingabe eines Keywords, für das man mit seinen Inhalten ranken möchte, lassen sich die nützlichen Funktionen dieses Moduls entdecken. Wer bereits mit WDF*IDF-Tools anderer Anbieter gearbeitet hat, findet sich in den darauf folgenden Ansichten schnell zurecht. Hinter dem Content-Report versteckt sich eine übersichtliche Darstellung einer typischen TF*IDF-Analyse, die es ermöglicht, eigene Inhalte mit denen der direkten erfolgreichen Konkurrenz zu vergleichen. Der zusätzliche Text-Assistent ist mir bei diesem Modul besonders positiv aufgefallen, dieser gibt schließlich sogar direkte Handlungsempfehlungen. So weiß ich genau, welche Wörter vielleicht noch den Weg in meine verfassten Texte finden sollten.
Preise und Funktionsumfang
Wer das Werkzeug mitsamt seiner drei Module testen möchte, kann dies innerhalb einer 30-tägigen Trial-Phase kostenlos tun. Im Anschluss kann man sich dann zwischen verschiedenen Paketen mitsamt verschiedener Leistungen entscheiden. Wer nur ein kleines Projekt hat und dieses analysieren lassen möchte, kann mit dem Free-Account von Ryte* bereits starten. Hier fehlt allerdings die Integration der Daten der eigenen Search Console, die für das Modul Search Success ist.
So wirklich nutzen kann man Ryte deshalb erst in der Variante ab 89,91€ monatlich. Hier lassen sich drei eigene Projekte anlegen, die eine URL-Grenze von 50.000 jedoch nicht überschreiten sollten. Für einen Großteil der potenziellen Nutzer sollte letztere Einschränkung aber sicherlich keinerlei Problem darstellen.
Fazit: Ein Test kann sich lohnen
Nach meinen Erfahrungen mit Ryte bin ich zwiegespalten. Durchweg positiv fiel mit vor allem die Bedienung und Darstellung der gesammelten und ausgewerteten Daten auf. Im Vergleich zur von mir genutzten Konkurrenz ist das Werkzeug stets schnell und fällt nicht durch nervige Darstellungsprobleme auf. Außerdem bin ich durchaus vom Nutzen der verschiedenen Module überzeugt. Zur Optimierung und Überwachung eigener Projekte ist Ryte deshalb ideal, ganz besonders das Content-Modul blieb mir positiv in Erinnerung.
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Was mir jedoch vor dem kurzen Test von Ryte gar nicht bewusst war, ist die starke Fokussierung auf die eigenen Projekte. Bei Ryte geht es eher um eigene Websites, die sich auch durchaus damit gut analysieren und optimieren lassen. Hier geht es aber weniger um die Konkurrenz. Dies zeigt sich beispielsweise besonders im Search-Modul, bei dem die Daten aus der eigenen Search Console stammen und bei dem zum Beispiel Ranking-Daten von Konkurrenten nicht sofort abgerufen werden können. Im Vergleich zu anderen Tools werden hier also nicht große Datenmengen von Millionen Websites über eigene Bots und Scraper gesammelt, sondern man muss das Tool mit eigenen Informationen „füttern“. Das macht mögliche Analysen zwar genauer, doch vor allem der direkte Vergleich zur Konkurrenz und eine Analyse ohne zuvor gesammelte Informationen über die Search Console sind so nicht möglich.
Letztendlich stellt Ryte für mich persönlich also keine Alternative zu den bisher von mir genutzten Werkzeugen dar. Da dies aber sicherlich ganz von meinem individuellen Anwendungsfall abhängt, empfehle ich unbedingt, die kostenlose Möglichkeit zu nutzen und Ryte zu testen. Wer vor allem nur eigene Projekte verwaltet und eher nicht als Dienstleister agiert, dürfte hier sicherlich glücklich werden.
*Anmerkung: Für eine Anmeldung über die von mir verlinkten URLs erhalte ich eine Provision von Ryte.